Jan Kott

polnisch-amerikanischer Literaturwissenschaftler und Schriftsteller; Veröffentl. u. a.: "Mythologie und Realismus", "Shakespeare heute", "Spektakel-Spektakel. Tendenzen des modernen Welttheaters"; "Leben auf Raten" (Autobiogr.)

* 27. Oktober 1914 Warschau

† 22. Dezember 2001 Santa Monica/CA

Herkunft

Jan Kott wurde in Warschau als Sohn von Maurycy Kott und Kazimiera Wertenstein geboren. Er stammte aus einer wohlhabenden jüdisch-katholischen Familie.

Ausbildung

Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg ging K. nach Paris, um dort seine Doktorarbeit über Appolinaire und de Sade vorzubereiten. Im Aug. 1939 heiratete er die Jüdin Lidia Steinhaus und ging mit ihr zurück nach Polen. Er diente in der polnischen Armee, schloss sich später aber dem Widerstand an und trat in die Geheime Kommunistische Partei ein. Der Verfolgung durch Hitler und dem Leben im Ghetto entging er durch wechselnd falsche Papiere. Während seiner Zeit im Untergrund und auf der Flucht entrann er dem Tod einige Male nur knapp und unter den seltsamsten Umständen.

Wirken

Nach dem Krieg arbeitete der überzeugte Marxist K. als Journalist und Professor für polnische Literatur- und Theaterwissenschaft in Warschau. Lange Zeit unterstützte er den Stalinismus, wandelte sich jedoch im Laufe der Jahre zum Kritiker von Machtsystemen und trat 1957 aus der Kommunistischen Partei aus.

Weltweit ...